Grußwort der Stadt Burgdorf zum Jahreswechsel 2024/25

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

der Jahreswechsel markiert einen Moment des Innehaltens, ein In-sich-Gehen, das uns erlaubt, das vergangene Jahr zu betrachten und die kommenden Herausforderungen mit klarem Blick zu begrüßen. Es ist eine Zeit des Übergangs, ein Tor zwischen Reflexion und Aufbruch, das uns einlädt, den Wert unserer Gemeinschaft und die Richtung unserer Zukunft zu würdigen.

Das Wappen unserer Stadt, mit den mächtigen Eichen und dem entschlossenen Löwen, ist in solchen Momenten ein Symbol der Orientierung. Diese Symbole sind weit mehr als dekorative Elemente; sie verkörpern die Essenz von Burgdorf. Gemeinsam erzählen sie von einer Stadt, die tief in ihrer Geschichte verwurzelt ist, getragen von der Stärke ihrer Gemeinschaft und bereit, mit Zuversicht neue Wege zu gehen.

Wie die Eichen unseres Wappens wächst auch Burgdorf stetig weiter – Blatt für Blatt, Ring für Ring. Dieses Wachstum zeigt sich in vielen Projekten, die wir 2024 verwirklichen konnten.

Die Fertigstellung der Rudolf-Bembenneck-Gesamtschule ist ein leuchtendes Beispiel für unseren Fortschritt. Diese moderne Bildungsstätte bietet nicht nur Platz für 1.300 Schülerinnen und Schüler, sondern schafft mit großzügigen Klassenzimmern, einer Aula, einer Mensa und einer 4-Feld-Sporthalle beste Bedingungen für Bildung und Gemeinschaft. Dieses Projekt ist ein kraftvoller neuer Jahresring im Stamm unserer Stadt – ein Zeichen dafür, wie Burgdorf in die Zukunft wächst.

Das neue Feuerwehrgerätehaus in Schillerslage ist ein Beispiel für Schutz und Sicherheit, wie ihn auch die Eichen unseres Wappens symbolisieren. Mit moderner Infrastruktur und nachhaltiger Ausstattung stärkt es die Resilienz unserer Stadt. Ebenso schreitet der Neubau des Bauhofs planmäßig voran. Ausgestattet mit zukunftsweisender Technik leistet dieses Projekt einen bedeutenden Beitrag zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung.

Die Entwicklung einer Wirtschaftsstandortstrategie hat uns eine klare Vision für die wirtschaftliche Zukunft Burgdorfs gegeben. Mit Schwerpunkten wie Gewerbeflächenmanagement, Bestandspflege und der Stärkung der Innenstadt schaffen wir eine solide Basis für langfristiges Wachstum. Diese Strategie ist wie das tiefe Wurzelwerk unserer Eichen – sie verleiht Stabilität und gibt Raum für gesundes Gedeihen.

Im Klimaschutz setzen wir sehr positive Zeichen. Der Ausbau der E-Ladeinfrastruktur, die Entwicklung eines energetischen Quartierskonzepts und unser Beitritt zur Energiegenossenschaft Lehrte-Sehnde eG zeigen, dass wir Verantwortung übernehmen. Die personelle Verstärkung der Stabsstelle „Klimaschutz und Nachhaltigkeit“ unterstreicht unser Engagement, Burgdorf zukunftsorientiert und nachhaltig zu gestalten.

Im Bereich der Bildung setzen wir wichtige Akzente. Die Jubiläen der Kitas in Otze und Sorgensen erinnern uns an unsere Verantwortung für die Zukunft unserer Kinder, während Neubauprojekte wie am Ostlandring und im Langen Mühlenfeld diesen Anspruch weiter untermauern. Mit der Eröffnung einer integrativen Gruppe im Heilpädagogischen Zentrum der Lebenshilfe konnten wir zusätzlich zehn weitere Regelplätze schaffen. Zudem wurde in der Kindertagesstätte Südstern eine Elternbegleitungsstelle eingerichtet, die als Clearingstelle fungiert und Familien bei der Bewältigung von Herausforderungen unterstützt. Ein Ratsbeschluss ermöglichte zudem die Reduzierung einzelner Gruppen in Kindertagesstätten, um den pädagogischen Kräften mehr Raum zu geben, gezielt auf die Betreuungs- und Förderbedarfe der Kinder einzugehen. Auch in der Qualifizierung unseres Fachpersonals gehen wir neue Wege: Mit der Errichtung einer pädagogischen Fachbibliothek im Rathaus V bieten wir Fachkräften und Auszubildenden eine wertvolle Ressource für ihre tägliche Arbeit. Das Engagement zeigt sich ebenfalls im Start des neuen Ausbildungsjahres: Sechs weitere Auszubildende verstärken unser Team, wodurch nun insgesamt zehn Auszubildende in unseren städtischen Kitas tätig sind.

Diese Maßnahmen sind Ausdruck unserer Verantwortung, nicht nur die Infrastruktur auszubauen, sondern auch die Qualität und Vielfalt der Betreuung nachhaltig zu sichern und zu verbessern. Sie alle tragen dazu bei, Burgdorf als familienfreundlichen Standort weiter zu stärken.

In der Innenstadtsanierung haben wir ebenfalls bedeutende Fortschritte gemacht. Die barrierefreie Umgestaltung der Schulstraße und der Planungsfortschritt bei der Sanierung von Rathaus I, das künftig als Bürgerhaus Begegnungen ermöglicht, sind nur zwei Beispiele dafür, wie wir Burgdorf modernisieren und zugleich seine Geschichte bewahren. Auch die Planung für künftige Maßnahmen schreitet voran. Die ersten Bauabschnitte neuer Fahrradstraßen stehen exemplarisch für unsere Bemühungen, die Innenstadt attraktiver und zukunftsfähiger zu gestalten. Gleichzeitig ermöglicht die Städtebauförderung durch gezielte Unterstützung privater Sanierungen, das historische Ortsbild zu bewahren und dabei moderne Standards zu setzen.

Diese Projekte und die dabei gewonnenen Erkenntnisse zeigen, wie wichtig es ist, mutig an die Gestaltung unserer Stadt heranzugehen. Burgdorf wächst – nicht nur physisch, sondern auch im Geist einer Gemeinschaft, die bereit ist, sich den Herausforderungen der Zeit zu stellen.

Doch wie auch die Jahreszeiten die Eichen fordern, brachte auch das vergangene Jahr seine Stürme. Ein tragisches Tötungsdelikt erschütterte unsere Stadt und mahnt uns, Respekt und Menschlichkeit immer an erste Stelle zu setzen. Mit der Aufstellung zweier orangefarbener Bänke, die an den Femizid von 2022 erinnern, haben wir ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt und für Solidarität gesetzt.

Auch der Verkehrsversuch in der Marktstraße hat uns gefordert. Trotz seiner vorzeitigen Beendigung brachte dieses Projekt wichtige Erkenntnisse, die uns helfen werden, unsere Innenstadt weiterzuentwickeln. Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmenden wird es auf der Marktstraße nicht geben können. Doch genau deshalb braucht es intelligente und pragmatische Lösungen, an denen wir bereits als Rat, Verwaltung und lokale Akteure arbeiten. Mir ist es wichtig, dass die weitere Diskussion im Ringen um eine gute Lösung mit Respekt und einer Bereitschaft zu Kompromissen geführt wird.

Das Fundament unserer Stadt bleibt jedoch der Zusammenhalt. Ehrenamtliches Engagement, sei es in Vereinen, bei kulturellen Veranstaltungen oder sozialen Projekten, ist wie die Äste unserer Eichen – tragend, verbindend und unverzichtbar. Ich danke allen, die ihre Zeit und Kraft dem Gemeinwohl widmen. Ihr Engagement macht Burgdorf zu einer Stadt, die lebt und wächst.

Liebe Bürgerinnen und Bürger, das Wappen unserer Stadt erinnert uns daran, wer wir sind: stark, beständig und mutig genug, neue Wege zu gehen. Lassen Sie uns diesen Geist mit ins neue Jahr nehmen. Möge 2025 ein Jahr werden, in dem wir gemeinsam daran arbeiten, Burgdorf als lebendiges, nachhaltiges und einladendes Zuhause weiterzuentwickeln.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien von Herzen Gesundheit, Glück und Erfolg für das kommende Jahr. Möge 2025 uns allen Zufriedenheit bringen und Burgdorf weiterhin eine Stadt bleiben, in der wir zusammenhalten und miteinander wachsen.

Mit den besten Wünschen für das neue Jahr

Ihr Bürgemeister

Armin Pollehn

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Quelle: Stadt Burgdorf