So, 23. Nov. 2025
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Zeitzeuge berichtet über den Herbst 1989: Dieter Pester hat hautnah erlebt, wie die Leipziger Nikolaikirche zum Ausgangspunkt der Friedlichen Revolution in der DDR wurde
In einem Zeitzeugenbericht blickt Dieter Pester zurück auf die Ereignisse im Herbst 1989 in der damaligen DDR. Sein Vortrag beginnt am Mittwoch, 26. November, um 17 Uhr im Benefizz-Laden, Hannoversche Neustadt 8.
Dieter Pester war damals Mitglied des Kirchenvorstands der Leipziger Nikolaikirche, die zu einem Symbol der Friedlichen Revolution wurde. Mehr als drei Jahrzehnte später erinnert er nun aus einer ganz persönlichen Perspektive an diese bewegten Tage. „Was damals in der Nikolaikirche geschah, war weit mehr als ein kirchliches Ereignis“, sagt Pester. „Es war der Beginn einer neuen Hoffnung. Menschen kamen zusammen – aus Glauben, aus Mut und aus der Sehnsucht nach Freiheit.“
Seit den frühen 1980er Jahren versammelten sich junge Christinnen und Christen in der Nikolaikirche zu Friedensgebeten, um angesichts des Wettrüstens für Gewaltfreiheit, Abrüstung und Gerechtigkeit einzustehen. Diese Treffen, zunächst im kleinen Kreis, gewannen immer mehr Zuspruch und wurden zu einem Ort der Begegnung und des Austauschs für alle, die Veränderungen in der DDR forderten.
Am 9. Oktober 1989 erreichte die Bewegung ihren historischen Höhepunkt: Mehr als 70.000 Menschen zogen nach dem Friedensgebet unter dem Motto „Keine Gewalt“ durch die Leipziger Innenstadt. Die befürchtete Eskalation blieb aus – ein Wunder, wie viele Zeitzeugen bis heute sagen. Mit seinen Erinnerungen möchte Dieter Pester besonders der jungen Generation vermitteln, dass Freiheit, Frieden und Demokratie keine Selbstverständlichkeit sind. „Aus Glauben, Mut und Gemeinschaft erwuchs damals die Kraft, Mauern der Angst und der Teilung zu überwinden“, so Pester.