Do, 11. Dez. 2025
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Sonstige News
Schülerinnen spenden an das AWO-Frauenhaus in Burgdorf: Engagement gegen Gewalt an Frauen an der Robert-Bosch-Gesamtschule Hildesheim
„Es kann jede von uns treffen“, sagt Angelina Kowaljow. Die Schülerin der Robert-Bosch-Gesamtschule in Hildesheim hat gemeinsam mit ihren Mitschülerinnen Anna Herrlein und Lejla Kucevic ein Projekt gegen Gewalt an Frauen ins Leben gerufen und dabei rund 300 Euro Spenden für das AWO-Frauenhaus in Burgdorf gesammelt.
Von dem Geld kauften die Schülerinnen eine Tonie-Box, mit der ganz einfach Hörbücher abgespielt werden können. Sie soll Kindern zugutekommen, die im Frauenhaus gemeinsam mit ihren Müttern Schutz finden. Antonia Herden, Sozialpädagogin und Erzieherin des Frauenhauses, nahm die Spende dankbar entgegen.
Aufmerksam auf das Thema wurden die Jugendlichen über soziale Medien. „Bei TikTok und Instagram sahen wir Clips von Frauen, die über ihre Gewalterfahrungen berichteten“, erzählt Kowaljow. Die Beiträge erschütterten sie – und weckten den Wunsch, mehr über das Thema zu erfahren.
Im Zuge ihrer Recherche erfuhren die Schülerinnen, wie verbreitet Gewalt gegen Frauen in Deutschland ist. Laut Bundeskriminalamt wurden allein im Jahr 2023 rund 240.000 Frauen Opfer partnerschaftlicher Gewalt, darunter mehr als 120.000 Fälle von körperlicher Gewalt. Jede dritte Frau erlebt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt.
Ihr Wissen gaben sie schließlich in einem selbstgestalteten Workshop an ihre Mitschüler weiter. Dort informierten sie über Formen der Gewalt, Hintergründe und Hilfsangebote. „Aufklärung ist ganz wichtig. Man muss wissen, wo man sich Hilfe holen kann. Mit unserem Workshop wollten wir einen Beitrag zur Sensibilisierung leisten“, sagt Herrlein.
Das nicht anonyme Frauenhaus Burgdorf der AWO Region Hannover bietet gewaltbetroffenen Frauen ab 18 Jahren und ihren Kindern einen geschützten Zufluchtsort. Die Aufnahme ist ganzjährig und rund um die Uhr möglich; Religion, Herkunft oder Aufenthaltsstatus spielen dabei keine Rolle.
Die Einrichtung unterstützt die Bewohnerinnen mit Beratung und Begleitung auf dem Weg in ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben. Umfang und Art der Unterstützung bestimmen die Frauen selbst. Für die Dauer des Aufenthalts stehen ihnen feste Ansprechpartnerinnen zur Seite; für Kinder gibt es eigene Ansprechpersonen, die deren Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellen.