

Fr, 20. Jun. 2025
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Sonstige News
Jüdisches Leben in Burgdorf: Stadtführung beleuchtet die Verbrechen des Nationalsozialismus vor Ort
Bei einer Stadtführung berichtet Dagmar Bendig über die Tradition des jüdischen Glaubens in Burgdorf und die Verfolgung Burgdorfer Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus. Treffpunkt ist am Sonntag, 6. Juli, um 14 Uhr am Wicken-Thies-Brunnen auf dem Spittaplatz. Teilnehmerkarten gibt es bei Bleich Drucken und Stempeln, Braunschweiger Straße 2, Telefon (05136) 1862.
Wie überall in Deutschland wurden auch in Burgdorf jüdische Einwohner nach 1933 entrechtet und verfolgt. Ihre gewachsenen Lebensstrukturen und Alltagsroutinen wurden durch die menschenverachtende Ideologie der Nationalsozialisten brutal zerschlagen. Einigen von ihnen gelang die Flucht, viele wurden deportiert und in Konzentrationslagern ermordet. Die Führung macht deutlich, wie präsent jüdisches Leben einst in Burgdorf war – und wie systematisch es ausgelöscht wurde. So führt der Rundgang unter anderem zur früheren Synagoge, die bis 1934 genutzt wurde. Seit 2008 befindet sie sich in den Räumen die KulturWerkStadt. Eine Gedenktafel an der Fassade erinnert an die einstige Bestimmung des Gebäudes.
Weitere Stationen sind Wohnhäuser ehemaliger jüdischer Familien. Seit 2006 erinnern dort sogenannte Stolpersteine an die Menschen, die einst hier lebten. Die kleinen Messingtafeln im Bürgersteig tragen Namen, Geburts- und Deportationsdaten – stille Mahnmale, die oft übersehen werden, aber viel zu erzählen haben.