800 Briefe gegen staatliche Willkür: Gymnasium Burgdorf beteiligt sich an einer Aktion von Amnesty International und setzt ein Zeichen für die Menschenrechte

In den zurückliegenden Wochen haben sich Schüler des Gymnasiums Burgdorf wieder am Briefmarathon beteiligt, den Amnesty International seit über 20 Jahren rund um den Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember organisiert. Die Aktion setzte sich für neun Menschen aus unterschiedlichen Ländern ein, deren fundamentale Rechte missachtet werden. Viele von ihnen sind ohne faires Gerichtsverfahren und unter grausamen Bedingungen inhaftiert. In vielen Fällen führt die öffentliche Aufmerksam dazu, dass die Betroffenen freigelassen werden oder sich ihre Situation zumindest bessert.

Am Gymnasium Burgdorf haben die Schüler insgesamt 800 Appellbriefe geschrieben. In vielen Klassen war auch im Unterricht über Menschenrechte gesprochen worden. Außerdem wurde begleitend eine Poster-Ausstellung im Foyer der Aula gezeigt.

Stellvertretend übergaben Leony und Sascha vom 13. Jahrgang des Gymnasiums die Appellbriefe an Vertreter der Amnesty-Gruppe Burgdorf. „Wir haben uns mit dieser Aktion ausgiebig im Leistungskurs Politik beschäftigt und waren insbesondere von den Einzelschicksalen berührt“ betonte Sascha. „Es ist schon schockierend und beklemmend, welcher Willkür die betroffenen Menschen ausgesetzt sind“, ergänzte Leony. Sie habe bislang jedes Jahr an dieser Aktion teilgenommen.

Für Sascha war ein Fall aus Kanada besonders beeindruckend, in dem es um Menschenrechtsverletzungen in Zusammenhang mit einem umstrittenen Flüssiggas-Pipelinebau geht:

„Über Menschenrechtsverletzungen in diktatorisch regierten Staaten wird ja viel geschrieben. Dass aber auch in westlichen Ländern eine Verletzung der Menschenrechte vorkommt, ist alarmierend und macht nachdenklich“.

Die Amnesty-Gruppe sammelt die Appellbriefe und sendet sie an die Amnesty-Zentrale Deutschland, von der sie an die Adressaten wie zum Beispiel Behörden und sonstige staatliche Einrichtungen weitergeleitet werden.