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Foto 1 Marktstraße mit Kirche bis 1850 - Kopie

Di, 03. Dez. 2024

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Zeitreise

St. Pankratius-Kirche

Mit dem 4. Teil der "Zeitreise" richtet die "Burgdorferleben"-Redaktion den Fokus auf die
Geschichte der St. Pankratius-Kirche in der Marktstraße.

Mit ihrem imposanten Turm, der 55 Meter hoch in den Himmel emporragt, ist die St. Pankratius-Kirche schon von weitem auf der Westseite des Spittaplatzes zu erkennen und gilt als Wahrzeichen Burgdorfs. Namenspatron ist der Heilige Pankratius, der im Jahr 309 n.Chr. als 14-Jähriger unter Kaiser Diokletian in Rom den Märtyrertod erlitten haben soll.

Der gotische Vorgängerbau der Kirche aus dem 15. Jahrhundert fällt neben 200 Bürgerhäusern der verheerenden Brandkatastrophe des Jahres 1809 zum Opfer. Bereits im 14. Jahrhundert hatte an seiner Stelle ein romanischer, im Verlauf kriegerischer Auseinandersetzungen zerstörter Kirchenbau gestanden.

Neubau der St. Pankratius-Kirche

Für den Neubau in den Jahren 1811 bis 1813 sorgt der damalige Burgdorfer Superintendent Johann Heinrich Heinrichs. Die 1585 entstandene Orgel im neuen Innenraum stammt aus der Werkstatt des berühmten Hildesheimer Orgelbaumeisters Hans Scherer. Der heutige Kirchturm entsteht erst im Jahr 1851.

Professor Georg Herting (Hannover) entwirft 1930 das Kriegerdenkmal über dem Eingangsportal, das an die aus der Stadt stammenden Gefallenen des 1. Weltkrieges erinnern soll. Das Reiterrelief und die Gedenktafeln an der Turmwand gestaltet der Burgdorfer Bildhauer Georg Hildebrandt. Die Einweihung spielt sich am 21. September 1930 ab.

Im 2. Weltkrieg

Während des 2. Weltkrieges bauen Arbeiter am 17. April 1940 das von dem Burgdorfer Steinmetz Thiele angefertigte „Germania“-Kriegerdenkmal vor der St.-Pankratius-Kirche ab. Dessen Metall benötigt die Wehrmacht für militärische Zwecke. Danach muss die Pankratius-Gemeinde auch die Läuteglocke aus dem Jahr 1815 und die beiden Glocken der Uhr aus den Jahren 1500 und 1852 zum Einschmelzen abliefern. Die 1815 gegossene Glocke übersteht den Krieg auf dem Lagerplatz einer Gießerei und kehrt später nach Burgdorf zurück. Sie umrahmt bis heute die Trauergottesdienste in der Kirche.

Sanierung der Kriegsschäden

Ein Bauer aus Röddensen stellt Anfang März 1945 Dachziegel zur Verfügung, die zur Wiederherstellung des von Bomben beschädigten Kirchdaches benötigt werden. Im gleichen Jahr fängt der Zimmereibetrieb Otto Klauke an, weitere Bombenschäden an der Kirche zu beheben. 1958 erhält die Eingangshalle unter dem Turm ihre heutige Grundgestaltung: Turmaufgang mit Wendeltreppe, Stufenführung ins Kircheninnere, Windfang vor dem Kirchenschiff. Im August 1966 erfolgt der Einbau einer von dem Altwarmbüchener Orgelbaumeister Harry Hillebrand geschaffenen Orgel hinter dem alten Scherer-Prospekt von 1585 auf der Westempore. Die ursprüngliche Scherer-Orgel ist im Jahr 1900 bei Umbauarbeiten entfernt worden. Am 25. Oktober 1974 erhält die Kirche eine zweite, kleine Orgel mit 392 Pfeifen. Der Prospekt des Positivs stammt aus dem Jahre 1745. Die Orgel ist eine Leihgabe aus dem Predigerseminar St. Michael in Hildesheim. Sie dient als Kontinuo-Instrument bei kirchenmusikalischen Aufführungen und steht unter der südlichen Empore in der Nähe des Altarraumes.

Foto 2 Die neue Orgel im Jahr 1966

Die neue Hillebrand-Orgel im Jahr 1966

Gründung eines Fördervereins

Am 12. Mai 1982 gründet sich der Förderverein zur Erneuerung und Erhaltung der St.-Pankratius-Kirche e.V. mit Superintendent Heiko Frerichs als Vorsitzendem und Max-Wichard von Bredow als seinem Stellvertreter. Vereinszweck ist es, die das Stadtbild prägende Sankt-Pankratius-Kirche vor dem Verfall zu bewahren. Am 18. Juni 1984 beginnen umfassende Renovierungsarbeiten, deren Gesamtkosten in Höhe von 468.945 DM der neue Förderverein, der Kirchenkreis, die Stadt Burgdorf, die Kirchengemeinde, die Klosterkammer und weitere Spender aufbringen.

Foto 3  St. Pankratius-Kirche

St. Pankratius-Kirche im Jahr 2004

„Vier Glocken für Burgdorf“

Manfred Dunker übernimmt von 2006 bis zum März 2015 den Vorsitz des Fördervereins. Er gehört zu den Hauptiniatoren der Spendenaktion „Vier Glocken für Burgdorf“, bei der vom 2. Februar 2007 bis zum 29. Mai 2009 240.000 Euro zusammenkommen. Damit können drei in die Jahre gekommene Glocken ersetzt und neu gegossen sowie die einzige erhaltene Bronzeglocke von 1815 restauriert werden. Die Ankunft der neuen Glocken am 15. August 2009 vollzieht sich unter großer Anteilnahme der Einwohner. Die Glockenweihe findet am 6. September 2009 statt. 2015 kommt es zu einer umfassenden Sanierung der Fassade des Kirchenschiffs. Heutiger Vorsitzender des Fördervereins ist Hubert Berz.

Foto 4

Ankunft der Glocken am 15. August 2009

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