
Do, 24. Jul. 2025
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News - BurgdorfERleben
Erfolgreiche 8. Sommerschule des Mehrgenerationenhauses Burgdorf
180 Kinder forschen zum Thema Energie

Vom 7. bis 18. Juli nahmen 180 Burgdorfer Kinder an der 8. Sommerschule des Mehrgenerationenhauses (BMGH) teil. Unter dem Motto „Energie – erkunden, forschen, erleben und lernen“ wurde täglich von 9 bis 16 Uhr ein vielseitiges Programm geboten.
Bereits im Vorfeld organisierte Ursula Wieker eine pädagogische Fortbildung sowie eine thematische Einführung der 45 Dozenten. Ein engagiertes Team entwickelte altersgerechte Lernskripte und Aktivhefte. Experimente wurden vorbereitet, Exkursionen geplant und Ausflüge – inklusive der Logistik – im Detail abgestimmt.
Am Morgen des 7. Juli warteten die Kinder gespannt auf ihre Gruppeneinteilung. Danach startete jedes Team voller Neugier in das gemeinsame Abenteuer. In den Räumen der Ingo-Sigmar-Grundschule und des BMGH drehte sich alles um die zentrale Frage: Was ist Energie – und wo begegnet sie uns im Alltag? Von „Mein Körper als Energiemaschine“ bis hin zu „Wo wird Energie gewonnen oder verkauft?“ wurde das Thema spielerisch und experimentell erarbeitet.
Praktische Versuche wie das Backen mit einem Solarofen oder die Erzeugung von chemischer Energie aus Zitrone und Salz machten Wissenschaft erlebbar.
Die eigene Körperenergie wurde bei Ausflügen ins Schwimmbad, in den Ersepark und beim Tretbootfahren aktiv in Bewegungsenergie umgewandelt.
Besondere Höhepunkte waren die Besuche bei den Exkursionspartnern, die jeweils mit einer Teilgruppe von 50 Personen besucht wurden. So wurde beim Besuch des Industriedenkmals auf dem Hänigser Kuhlenberg Energie in ihrer historischen Dimension greifbar.
„Und das ist wirklich echtes Erdöl?“, fragte ein Junge, als ein „Teerkerl“ mit einem großen Eimer die schwarzglänzende Masse aus der denkmalgeschützten Kuhle schöpfte. Die Ehrenamtlichen des Hänigser Heimatbundes, die das Museum und die Teerkuhle betreuen, beantworteten mit Geduld und Hingabe selbst die kniffligsten Fragen der interessierten Kinder.
Nicht weniger spannend gestalteten sich die vier Führungen durch Andreas Mayer von der Raiffeisen AG. Hinter den Kulissen einer Tankstelle erfuhren die Kinder, wie Treibstoffe gelagert und gemessen werden. Über die Größe der Tankanlage und die Länge des Peilstabes staunten alle Anwesenden.
Sie rechneten mit realen Daten, lösten mathematische Aufgaben und diskutierten Gerüche. Die Älteren recherchierten später sogar online über Produkte und Preise – ein praxisnahes Lernen, das sichtbar Eindruck hinterließ und den Wortschatz erweiterte.
Die Sommerschule des BMGH ist für Familien kostenfrei – ermöglicht durch Fördergelder, Spenden und die tatkräftige ehrenamtliche Mitwirkung, auch von einigen Eltern. Die Vielfalt unter den Kindern fördert dabei Integration und ein respektvolles Miteinander. Dass sich alle Gruppen respektvoll und aufgeschlossen verhalten hatten, formulierten die Teerkerle so: „Eine tolle Mischung – aufgeschlossen, höflich, neugierig. Das hat richtig Spaß gemacht“
Die Hoffnung ist groß, dass einige Kinder mit ihren Familien zum Entdeckertag am 14. September 2025 zurückkehren.
Die Sommerschule und der Besuch bei den Hänigser Teerkuhlen waren weit mehr als nur ein Ausflug – sie waren ein Beweis dafür, wie gut Bildung, Engagement und Gemeinschaft auch in den Ferien zusammenkommen können. Dank der hervorragenden Organisation durch Ursula Wieker und das Team des BMGH sowie der Offenheit der Teerkerle konnten Kinder aus ganz unterschiedlichen Lebensrealitäten ein gemeinsames Stück Regionalgeschichte erleben – und vielleicht sogar den ersten Funken für eigenes Forschen und Entdecken mitnehmen.

In der Teerkuhle bei Hänigsen

Raiffeisen-Tankstelle

Experimentieren im BMGH